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Geographische Lage Das Projektgebiet befindet sich 92.10`N und 65.20`E, in einem hochgelegenen Seitental (zwischen 4200 - 4500 m), westlich von Tolung Dechen Tal, nur 40 km entfernt von Lhasa. Diese Region gehört zu der kälteren Region um Lhasa mit 6C Temparatur als Jahresdurchschnitt, und 200-400 mm Regenfall zwischen Juni und September, 2600 Stunden Sonnenschein im Jahr. Die Region ist sehr sonnig und trocken. 20 cm Schneefall und 20 cm Bodenfrost während der Wintermonate. Es gab nie hier Bodenuntersuchungen, um Organischen-, Nitrogen-, Phosphorus- und Potasieum-Gehalt der Böden festzustellen. Gemüse gedeihen hier sehr gut in den Sommermonaten, wie in Lhasa. Das Nennangtal ist rechts und links von Berggipeln umringt bis nach Tsurphu, dem Stammkloster der Gyalwa Karmapas in Tibet. Auf einem altem Karawanenweg geht es von Lhasa nach Nennang, Tsurphu; nach Yangpachen zu Fuss, mit Yaks oder auf dem Pferd. Nennang Kloster - Projektort Nennang gehört zu der kältesten Region um Lhasa mit 6C, 2600 Sonnen Stunden als Jahres Durchschnitts Temperatur, und 200-400 mm Regenfall im Jahr, das ganze Jahr sonnig und trocken. Hier gab es viele Wacholderbäume, die im Hoheitsgebiet des Klosters immer geschützt wurden, während der Kulturevolution aber abgeholzt worden sind. Wir gehen davon aus, dass die Mini-Ökosysteme Nennang Kloster, Rating, Shugseep und Nachkha im Norden kleine Überreste von Wacholderwäldern aus vergangener Zeit sind. Durch die Abgeschiedenheit könnte hier ein Mini-Ökosystem und eine Vielfalt von seltenen Pflanzen, und Tierwelt noch weiter existieren. Besonders bemerkenswert sind die Vögel, die Wacholdersamen überall in den Bergen zerstreuen. Nach Erzählung der älteren Menschen hier gab es Tiger und Schneeleoparden, die wir heute kaum zu sehen bekommen. Kultureller Hintergrund Nennang bedeutet Nabel von Dorjee Pagmo, der Schutzgöttin von Tibet. Es gibt drei dieser Mini-Ökosysteme in Zentral-Tibet, wo die Wacholderbäume gut gedeihen. Das Kloster wurde im Jahr 1333 von 1. Shamarpa gegründet. Danach residiert der erste Pawo Rinpoche (1440- 1503) dort als Abt. Der 2. Pawo Tsuglag Trengwa ist vielleicht der gelehrteste in seiner Linie. Als Shamarpa im 16. - 17. Jahrhundert in einen Konflikt mit dem damaligen Gelugpa Regierung in Lhasa verwickelt war, wurde das Nennang Kloster von den Gelugpas konfisziert. Shamarpa wurde aus seinem Amt als Linienhalter abgesetzt. Die Gelugpas haben das Nennang Kloster an die Dalai Lamas weiter verschenkt. Kurz vor 1950 offiziell gehört das Nennang Kloster dem 14. Dalai Lama. Das besondere an Nennang sind die Bergwälder, die Wacholderbäume und die viele Vogelarten, die hier zu Hause sind. Trotz der Konflikte zwischen Shamarpas und Gelugpas, haben sich die Inkarnationslinien der Pawo Rinpoches weiter fortgesetzt. Der 9. Pawo Rinpoche (Tsuglag Mawe Wangchuk, (1912-1992) war ein echter Yogi, der immer unterwegs war auf Pilgerreisen. Der 14. Dalai Lama war richtiger Verehrer und guter Freund des Pilgerlamas. Das Nennang Kloster wurde ihm geschenkt. Damit sollte Pawo Rinpoche wieder Institutionen gründen, und seine Inkarnationslinie weiter fortsetzen. Ältere Menschen im Nennang berichten, dass der 14. Dalai Lama, der 16. Gyalwa Karmapa und Pawo Rinpoche sich zwischen den Wacholderbäumen im Nennang sehr oft getroffen haben und sehr fröhliche Zeiten miteinander erlebten. „Die Bergwälder der Wacholderbäume und die Vogelwelt im Nennang waren unter den Rilung Tsastig (buddhistischen Naturschutzbestimmungen) streng geschützt.." S.H. der Dalai Lama wollte für sich selbst ein kleine Sommerresidenz oberhalb des Nennang Klosters bauen lassen. Durch unsichere Zeiten und die politische Situation im Land, kurz vor seiner Flucht nach Indien, ist dieses Projekt nicht zustande gekommen. Während der Kulturrevolution wurde das Nennang Kloster zerstört und die Bergwälder von der Bevölkerung abgeholzt, um im Winter Feuer zu machen. Die Menschen aus Tolung brauchten Kohle, um Werkzeuge zu schmieden. Die Kulturrevolution hat die Rilung Tsatig - buddhistischen Naturschutzbestimmungen außer Kraft gesetzt. Alle alten Wacholderbäume wurden abgeholzt bis auf wenige, die übrig geblieben sind. Als die Nahrung immer knapper wurde, hat die Vogelwelt das Nenang Kloster verlassen (1959-1980). Ein neue Ära fing 1980 an, als die Öffnung Chinas nach außen
begann und in Tibet eine bescheidene Religionsfreiheit wieder erlaubt
wurde. Das Nennang Kloster wurde wieder aufgebaut, auf Initiative von
Drubpon Dechen, und gleichzeitig kehrte die Vogelwelt wieder zurück.
Dadurch vermehrten sich die Wacholderbäume sehr rasch um Nennang herum.
Der X. Pawo Rinpoche, Dayang wurde als 1 ½ Jähriger nach Nennang gebracht
im Jahr 1994. S.H. 17. Gyalwa Karmapa, Urgyen Trinley Dorjee hat ihn 1995
anerkannt. Während der Abwesenheit des 17. Gyalwa Karmapa soll Pawo
Rinpoche alle Verantwortung in Tsurphu und im Nennang übernehmen.
Reliktwald in Nennang Kloster In Nennang und in einigen einsamen und abgelegenen Bergregionen in Tibet existieren Mini-Ökosysteme der Wacholderbäume. Solche Ökosysteme existieren ohne globalen Zusammenhang, als seltenes und einmaliges Phänomen der Natur. Wir vermuten, das es sich dabei um Relikte einer vergangenen Zeit, Überreste eines großen Wacholderwaldgebietes handelt, welche zur Zeit nur als Mini-Ökosystem bestehen. Ohne unsere Hilfe würde dieser Reliktwald eines Tages ganz verschwunden sein. Tibetbaum-Projekt hat sich zur Aufgabe gemacht, dieses einmalige Phänomen der Natur zu erhalten und schrittweise zu erweitern, so dass eines Tages dort ein größeres Wacholderwaldgebiet entstehen kann. Dafür haben wir die Aufforstungsarbeit ins Leben gerufen. Gründung der Baumschule in Nennang Padma Wangyal, Projekt-Koordinator, Karma Kagyu Gemeinschaft, reist jedes Jahr nach Lhasa, besonders um die Gründung der Baumschule in Nennang zu organiseren. Die Verhandlungen und Gespräche mit den Behörden in Lhasa liefen sehr schnell, sehr unbürokratisch und erstaunlich kooperativ. Nennang Kloster hat das Land für die Baumschule zur Verfügung gestellt. Wir haben uns sehr schnell darauf geeinigt, daß Tibetbaum-Projekt, Karma Kagyu Gemeinschaft, das Projekt finanzieren wird. Vorbereitungsarbeit für die Baumschule Am 31. März 2003 haben 12 junge Bauleute begonnen, das Baumschulgelände in Terasssenlandschaft zu gestalten und zu ebnen. Padma Wangyal hat dnen Gitterzaun für die Baumschule, Eisenrohre, und Zement für die Bodenbefestigung in Lhasa gekauft und auf Lastwagen nach Nennang gebracht. Lama Palsang, der Leiter des Nennnang Klosters, beauftragte eine Tibeterin aus Tolung Dechen Dzong den Gitterzaun und Eisenrohre für die Baumschule zu schweißen und ein Gitterdach für das Grünhaus zu bauen. Padma Wangyal hat Nennang Kloster und Tibet Devlopment Fund NGO in Lhasa zusammen gebracht und bekannt gemacht. Von dort aus sind wir zusammen in die Lhasa Universität gefahren. In der Lhasa Universität gibt es eine Umweltschutzabteilung mit einem Wacholder-Forschungsgelände, in Zusammenarbeit mit WWF. Dort arbeiten zwei junge Tibeter, sie haben Ökologie in Norwegen studiert. Padma Wangyal hat Lama Palsang mit den beiden jungen tibetischen Ökologen bekannt gemacht und die Zusammenarbeit zwischen Nennang Kloster und der Lhasa Universität gegründet. Die Ökologen der Lhasa Universität werden von Zeit zu Zeit das Nennang Kloster besuchen, wissenschaftliche Ratschläge erteilen und Mitarbeiter/innen ausbilden. Sie erhalten von uns ein kleines Honorar und Reisekostenerstattung während des Arbeitsbesuchs im Nennang Kloster. Am 4. April 2003 war das Gelände bereits in drei Terassenlandschaften verarbeitet. Auf jeder Terasse ist ein Schild aufgestellt in Tibetischer Sprache: Tibet Hochbirgs-Baumschule, Nennang Kloster steht darauf. Daneben laufen die Schweissarbeiten für das Zaungitter und das Dach für das Grünhaus in vollem Gange. Hier handelte es sich um die Geburtstunde der Hochgebirgs-Baumschule auf dem Dach der Welt, aber es gab dabei nichts aufregendes zu spüren, sondern alles läuft wie Arbeit in einer Fabrik. Am 9. April war der Gitterzaun um das Baumschulgelände perfekt aufgestellt, aber die eigentliche Arbeit der Baumbepflanzung war noch nicht in Sicht, und am nächsten Tag flog Padma Wangyal zurück nach Deutschland. Die beiden Ökologen in Lhasa Uni werden die Arbeitsprozesse weiter begleiten. Sie werden uns zwischendurch berichten wie es weiter geht. Tibetbaum Projektbericht, Karma Kagyu Gemeinschaft
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